So geht Erholung in Zeiten von Workation, Work-Life-Blending und Workathons!
Arbeitnehmer:innen in Deutschland haben 33 gesetzlich vorgeschriebene Mindesturlaubs- und Feiertage. Nur Spanien, Österreich, Schweden, Portugal und Dänemark haben noch mehr. In den USA mischt sich der Staat gar nicht ein und die ArbeitnehmerInnen müssen dort im Schnitt mit 12 Urlaubstagen auskommen.
Tatsächlich haben sich die jährlichen Arbeitsstunden in Deutschland seit den 50er Jahren fast halbiert und im internationalen Vergleich gibt es kaum ein Land, in dem weniger gearbeitet wird als in Deutschland.
Doch trotz allem steigen die Burnout Zahlen in Deutschland an, woran liegt das?
Freizeit ist nicht gleich Erholung, genauso wie Home Office nicht gleich Entlastung ist und arbeiten aus dem 5 Sterne Resort nicht gleich „alles richtig gemacht“ ist. Wer definiert die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit in einer Welt, in der Influencer, Reality Star und Keynote Speaker zu Traumberufen von Studierenden geworden sind?
Erholung ist genau wie Stress eine subjektive Wahrnehmung und individuell verschieden. Nichtsdestotrotz belegen wissenschaftliche Studien, dass es hier auch Gemeinsamkeiten gibt und die Rahmenbedingungen unser Erholungspotential erheblich beeinflussen. Dabei spielt der Arbeitgeber eine entscheidende Rolle und sollte diese Rolle auch unbedingt ausfüllen, denn gut erholte Mitarbeitende sind nicht nur produktiver, sondern auch zufriedener, kreativer und deutlich weniger anfällig für Burnouts.
Also, richtige Erholung geht so:
Häufig ist besser als lange
Durch die Länge des Urlaubs können wir den Erholungseffekt nicht verstärken. Studien zeigen, dass unabhängig von der Länge des Urlaubs sich nach etwa zwei Wochen zurück im Alltag die meisten Menschen wieder auf dem Stresslevel vor dem Urlaub befinden. Die Zufriedenheit hat im Schnitt am 8. Urlaubstag seinen Höchstwert erreicht.
Noch wichtiger für die Erholung sind allerdings die alltäglichen Pausen und hier profitieren Arbeitgebende und Arbeitnehmende gleichermaßen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 der Yale University zeigt, dass Pausen die fehlende Arbeitszeit durch mehr Produktivität überkompensieren und rät: take more breaks!
Wir brauchen mehr Flow – bei der Arbeit und in der Freizeit
Dass Flow bei der Arbeit entscheidend für unsere Zufriedenheit ist, ist Dank der wichtigen Arbeit von Mihaly Csikszentmihalyi seit den 70er Jahren bekannt.
Doch auch bei der Erholung macht Flow einen entscheidenden Unterschied. Die richtige Balance von Spaß und Herausforderung ist hier entscheidend, um auf andere Gedanken zu kommen und wirklich abschalten zu können.
Für die regelmäßigen Pausen am Arbeitsplatz gilt das natürlich genauso. Eine Pause kann nur dann den gewünschten Effekt erzielen, wenn sie es wirklich schafft einen Szenenwechsel zu erzeugen. Da helfen externe Impulse, maßgeschneiderte Tipps und Team Spirit – eine App oder eine automatisierte Erinnerung ist da in der Regel nicht ausreichend. So ist unser Format MINDFUL MONDAY entstanden, mit dem wir Teilnehmende dabei unterstützen eine gesunde Pausenkultur in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Die Harten brauchen mehr Garten
Ehrgeiz, Konkurrenzgedanke und eine „no pain, no gain“ Einstellung kommen leider meist mit in den Urlaub und können auch dort der wohl verdienten Erholung im Weg stehen. Selbstverständlich darf man auch im Urlaub mal was Neues ausprobieren und sportlich und geistig aktiv sein – das hilft schließlich bei dem notwendigen Szenenwechsel. Verbissenheit und Leistungsdruck sind allerdings in der Freizeit genauso wenig zielführend wie bei der Arbeit. Dem Leben mit Leichtigkeit begegnen und sich auch mal richtig fallen lassen ist hier die Devise.
Als Antwort auf diesen Bedarf ist Restorative Yoga entstanden, dabei wird genau dieses Verhaltensmuster durchbrochen, denn nur durch bewusste Entspannung und tatsächliches Ankommen in der Yoga Haltung kann der gewünschte Effekt erzielt werden.
Probiert es doch direkt mal aus! Mit dieser bürotauglichen Übung mit Julina…