Wie wichtig ist unser Körper, wenn wir mit dem Kopf arbeiten?
In Hollywood Produktionen wird uns gerne der durchtrainierte Manager, die drahtige Karrierefrau oder das sportliche Nachwuchstalent gezeigt. In einer großangelegten Studie in Deutschland wurde sogar untersucht, inwiefern der BMI (Body Mass Index) Einfluss auf unser Gehalt und unsere Zufriedenheit nimmt. Herauskam, dass eine Korrelation nur bei Frauen eindeutig erkennbar ist. So werden übergewichtige Frauen besonders schlecht bezahlt und untergewichtige Frauen sind besonders unzufrieden. Eine weitere Studie kam zu dem Entschluss, dass fit aussehende Menschen mehr Willensstärke, Autorität und Vertrauen ausstrahlen.
Wenn man die Äußerlichkeiten mal außen vorlässt, dann ist die körperliche Fitness auch gerne ein Tool im Selbstoptimierungswahn, denn sie verspricht mehr Leistungsfähigkeit. Studien an einer Schule in Texas haben tatsächlich gezeigt, dass es bei den Schülern einen positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und der Leistungen im Fach Mathematik gibt. Die WirtschaftsWoche behauptet sogar: Sport verhilft zu mehr Erfolg im Beruf.
Scheinbar wird hier allerdings eher das Bild des rastlosen Workaholics aufgezeigt, der neben seiner 80 Stunden Woche morgens joggen geht und abends Gewichte stemmt oder die ambitionierte Karrieristin, die im Kostüm und Stilettos mit ihrem Green Smoothie unterwegs zum Power Yoga ist. In Business Zeitschriften mangelt es außerdem nicht an Auflistungen zur richtigen Körperhaltung und Gesten, die dafür sorgen sollen, dass wir besonders charismatisch rüberkommen.
Doch welche Bedeutung können körperliche Übungen für das Wohlbefinden, der breiten Masse bedeuten? Wie kann man neben potenziellen Arbeits- und Freizeitstress sicherstellen, dass man körperlich fit bleibt? Und wie kann unser Körper unsere Persönlichkeit authentisch unterstützen?
Schweinehund austricksen statt überwinden
Auch wenn die meisten Menschen sich gerne zum Ziel setzen, zur oben skizzierten Elite gehören zu können, scheitert es dann in der Umsetzung häufig am allseits bekannten Schweinehund. So hat die WHO in einer Studie von 2012 – 2018 festgestellt, dass in den Alltag integrierte Routinen im Kampf gegen Bewegungsmangel ausschlaggebender sind als Sport.
Also lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit, Treppensteigen oder das nächste 1:1 Meeting zum Walk & Talk machen, als eine teure Mitgliedschaft im Fitness Studio abschließen, die man wohlmöglich doch nicht nutzt. Tipps für weitere Mini-Routinen, die oft nur wenige Minuten in Anspruch nehmen, findet Ihr übrigens auch auf unserer Y2B LinkedIn Seite im Rahmen des wöchentlich erscheinenden Workflow Wednesdays.
Zusammen und regelmäßig
WW / WeightWatchers und die anonymen Alkoholiker haben es vorgemacht und eine Studie aus dem Jahr 2018 bestätigt, dass der Peer Effekt – also die gegenseitige Motivation, entscheidend ist, bei der Etablierung von gesunden Routinen.
In dem 2022 erschienen Buch „Wellbeing at Work“ belegt das Wirtschaftsforschungsinstitut Gallup außerdem, dass das Wohlbefinden bei der Arbeit nur durch regelmäßig stattfindende Maßnahmen verbessert werden kann. Der in vielen Unternehmen beliebte Gesundheitstag kann also bestenfalls den Ball ins Rollen bringen oder Aufklärungsarbeit leisten. Wirklich verändern wird sich dadurch allerdings vermutlich wenig.
Körperwahrnehmung statt Außenwirkung trainieren
In Manager Magazinen liest man oft von Tipps und Tricks zu selbstbewusstem Auftreten oder vermeidlich vertrauenserweckenden Gesten. Im Ergebnis werden diese dann einstudiert, um so einen bestimmten Status zu vermitteln. Das wirkt oft aufgesetzt und fühlt sich wahrscheinlich auch nicht natürlich an.
Statt den Körper für Fassaden zu instrumentalisieren, sollten Manager und auch alle anderen Menschen lernen ihren Körper bewusst wahrzunehmen. Dadurch wird nämlich nicht nur das Auftreten authentischer, kraftvoller und sympathischer, sondern erste Warnsignale, Unbehagen und Verspannungen werden schneller erkannt und können aktiv angegangen werden.
Wie wichtig diese Individualität und bewusste Wahrnehmung für ein überzeugendes Auftreten ist, beobachtet Annabelle Oymann auch immer wieder in ihren 1:1 Coachings mit Führungskräften. Sie fokussiert sich dabei auf Präsenz, Stimme und Körper und verhilft ihren Coachees zu einem Werte-basierten und überzeugenden Auftreten, dass nicht nur authentisch wirkt, sondern auch authentisch ist. Der erste Schritt zu dieser gewinnbringenden Körperwahrnehmung kann ganz einfach sein, wie Annabelle Oymann in diesem kurzen Video zeigt:
Schmerzen vorbeugen statt bekämpfen
Leider nehmen die meisten ihren Körper erst dann so richtig wahr, wenn er bereits für Schmerzen sorgt. Wer proaktiv an der Körperwahrnehmung arbeitet, kann Spannungen in den Anfängen spüren und so bewusst gegensteuern, bevor Verspannungen oder sogar Schmerzen entstehen.
Nur mit der Körperwahrnehmung ist es dann natürlich noch nicht getan. Um den Körper vor Verspannungen und Schmerzen zu schützen, müssen wir ihn mit einem gesunden Mix aus Herz-Kreislauf-Training und Übungen für Muskelaufbau, -erhalt und Beweglichkeit versorgen. Diesen Mix haben wir bei unseren Businessyoga Kursen immer im Blick, denn mit unseren Kursen möchten wir den Teilnehmenden vor allem dabei helfen gesund und munter durch den Arbeitsalltag zu flowen, positiver Team Spirit und mehr Gelassenheit im Alltag sind dabei oft ein gern gesehener Bonus.