Zeitgemäßes WIRtschaften mit Communities
Das Denken in Gemeinschaften trägt nicht nur zum Zugehörigkeitsgefühl von Mitarbeitenden bei, sondern es kann auch zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen werden. Zahlreiche Studien belegen, dass Communities Innovationen fördern, die Loyalität zu Unternehmen und Produkten stärken und förderlich für die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden sind. Somit sind starke Communities gut für Unternehmen und gut für Mitarbeitende.
Communities zeichnet aus, dass sie ein gemeinsames Ziel verfolgen und ähnliche Wertevorstellungen haben, sie stehen in ständiger Interaktion und entwickeln ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Das Forschungsinstitut Gallup betont dabei die Bedeutung von lokalen Communities. Bei der Wahl des Arbeitgebers kann dabei sowohl das Bürogebäude als Ort der Begegnungen eine wichtige Rolle spielen, als auch das Home Office als Möglichmacher für die Erhaltung der privaten Community.
Grundsätzlich ist die Relevanz von privaten vs beruflichen Communities oft abhängig von Alter und Familienstand der Mitarbeitenden. Die Etablierung von firmeninternen Communities, sowie die Akzeptanz dafür, dass Communities außerhalb der Arbeit stattfinden, sind somit in der Kombination die Voraussetzung für Diversität und Chancengleichheit im Unternehmen.
Für das individuelle Wohlbefinden ist neben dem Zugehörigkeitsgefühl auch der eigene Beitrag zu der Community relevant. Mentoring Programme, Peer Learning und Corporate Volunteering können somit zu entscheidenden Wohlfühlfaktoren bei der Arbeit werden.
Y2B stärkt den Community Gedanken in Unternehmen
Von Anfang an ging es bei Y2B nicht nur darum Kurse und Workshops in Unternehmen anzubieten und diese nachhaltig zu etablieren. Es ging auch schon immer darum einen Kulturwandel zu erwirken, der Mitarbeitende dabei unterstützt ihre Komfortzone zu erweitern, gemeinschaftlich gesunde Routinen zu etablieren, Entfaltungsspielraume auszufüllen und ein positives Miteinander zu fördern.
Mit anderen Worten, die Essenz von Y2B ist es Communities zu schaffen, diese zu stärken und gemeinsam mit ihnen zu wachsen.
Y2B ist selbst Teil von starken Communities
Natürlich ist der Community Gedanke nicht nur relevant bei unseren Kund:innen. Auch wir sind in Communities aktiv und haben diesen viel Inspiration, Expertise und Wachstum zu verdanken. Sowohl aus individueller als auch auf unternehmerischer Sicht. Besonders aktiv sind wir derzeit in folgenden Communities.
B Corp
B Corp ist eine globale Bewegung, die sich für eine inklusive, faire und regenerative Wirtschaft einsetzt. Mit der erfolgreichen Zertifizierung im November 2022 sind wir Teil der B Corp Germany Community geworden.
„Community beschreibt für mich vor allem eine Gruppe von Menschen, die immer wieder zusammenkommen, um das zu tun, was ihnen wirklich am Herzen liegt, und die nicht damit aufhören, gemeinsam ihre Passion auszuleben, um dadurch Großes zu bewegen und immer mehr Menschen mitzunehmen.“
Annika Wohlert / B Corp Germany Community Managerin
Impact Hub Hamburg
Die weltweit etablierten Impact Hubs ermöglichen Kollaboration für wirkungsvolle und skalierbare Lösungen, um den Zugang zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen. Seit April 2022 sind wir Teil der Community in Hamburg und durften spannende Formate wie den Business Health Day mit gestalten. Community Member dürfen kostenlos an unserem wöchentlich stattfindenden Mindful Monday teilnehmen.
Die weltweit etablierten Impact Hubs ermöglichen Kollaboration für wirkungsvolle und skalierbare Lösungen, um den Zugang zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft zu beschleunigen. Seit April 2022 sind wir von Y2B Teil der Community des Impact Hub Hamburg und durften spannende Formate wie den Business Health Day mit gestalten. Impact Hub Community Member dürfen kostenlos an unserem wöchentlich stattfindenden Mindful Monday teilnehmen.
„In unserer Impact Hub Community glauben wir an die Kraft von Gemeinschaft und Kollaboration, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Gerade wenn “unlikely allies” zusammen Projekte umsetzen, ist das für mich Magie”
Lena Bücker / Impact Hub Hamburg, Co-Geschäftsführerin
Social Entrepreneurship City
ie Social Entrepenurship City Hamburg steht für eine Zukunft, in der sich wirtschaften am Gemeinwohl ausrichtet. Sie vernetzt, klärt auf, macht Mut, schafft Übersicht und ist Knotenpunkt für alle Mitwirkenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Zusammen für ein lebenswertes Hamburg.
„Für mich besteht eine bereichernde Community aus Menschen, die für gemeinsame Werte einstehen und zugleich von Vielfalt geprägt sind durch unterschiedliche Hintergründe, Perspektiven und Netzwerke, die sie mit den anderen Mitgliedern der Community teilen. #Gemeinsamwirken ist hier das Stichwort: Der Wunsch etwas bewegen zu wollen, führt zu mehr Kooperationen innerhalb der Community und damit gleichzeitig zu mehr Wirkung und mehr Menschen, die erreicht werden.“
Johanna Eisenhardt / Social Entrepeneurship City Hamburg, Referentin Community
Du möchtest bei unserem nächsten Community Event dabei sein?
Die Chancen und Risiken von Einsamkeit bei der Arbeit
Jede*r fünfte Beschäftigte in Deutschland fühlt sich sozial isoliert, unter remote arbeitenden sogar fast jede*r vierte, 32,5% der im Home Office arbeitenden vermissen soziale Kontakte. (Q.: social@work Studie der Barmer Gesundheitskasse).
Der Vorstand der deutschen Stiftung für Patientenschutz, Egen Brysch, spricht davon, dass Einsamkeit die größte Volkskrankheit in Deutschland ist. Einsamkeit wirke sich nicht nur auf die Psyche aus, sondern führe „nicht selten“ auch zu körperlichen Beschwerden (Q.: dpa)
Was bedeutet das für Arbeitgebende? Haben Unternehmen hier eine wichtige Fürsorgepflicht oder kann eine entsprechende Unternehmenskultur sogar Teil der Lösung für dieses gesellschaftliche Problem werden?
Einsamkeit als Stressfaktor
Von Geburt an sind Menschen soziale Wesen. Kein anderer Primat ist so lange von einer/m Versorgerin abhängig wie der Mensch, somit ist es fest in der DNA verankert, dass soziale Verbindungen Menschen das Gefühl von Sicherheit geben.
Das Gefühl von Isolation wiederum löst eine Alarmbereitschaft im Gehirn aus. Die Amygdala gibt Stresshormone ab, die einen Fight (Kampf) oder Flight (Flucht) Modus zur Folge haben. Ein Zustand, der nachweislich negative Auswirkungen auf Gesundheit und soziale Kompetenzen hat. Ein Teufelskreis kann sich in Gang setzen.
Menschen, die sich bereits in einer Einsamkeitsspirale befinden, empfinden Menschenmengen, Firmenevents und Team Meetings oft als unangenehm, einengend und teilweise sogar als bedrohlich. Derartige Veranstaltungen lösen also für Betroffene oft noch mehr Stress aus.
Einsamkeit und hybrides Arbeiten
Einsamkeit ist das subjektive Gefühl, zu wenig Kontakte zu haben und keine Nähe zu anderen Menschen zu spüren (Hawkley & Cacioppo, 2010). Das subjektive Einsamkeitserleben ist nicht zwangsläufig an faktisches Alleinsein gekoppelt.
Wenn Unternehmen Einsamkeit als Grund nennen für die Auflösung von flexiblen Arbeitsmodellen und alternativlose Rückholstrategien aus dem Home Office anordnen, gehen sie also davon aus, dass ihre Mitarbeitenden nicht in der Lage sind ein angemessenes Maß an sozialen Kontakten eigenmächtig sicherzustellen. Entsprechend kennen sie ihnen in dieser Hinsicht die Kompetenz zur Psychohygiene ab.
Keine Berücksichtigung findet bei dieser Strategie, dass soziale Kontakte nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ gewährleistet sein müssen. Ein Bürozwang kann entsprechend als Vertrauensmissbrauch wahrgenommen werden, der die Beziehung zu den Mitarbeitenden so stark belastet, dass sie ein größeres Gefühl der Isolation hervorrufen kann als die räumliche Distanz.
Die drei Bs gegen Einsamkeit im Unternehmen
Das Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, beschäftigt sich seit 2021 mit der Frage, wie bei jungen Menschen Einsamkeitserfahrungen mit antidemokratischen Tendenzen bis hin zu extremistischen Denkmustern zusammenhängen. Sie haben einen Leitfaden zur Prävention von Einsamkeit und für die Stärkung von Mitbestimmung- und Zugehörigkeitsempfinden entwickelt, dessen Anwendung auch im Unternehmenskontext als sinnvoll erscheint. Dieser besteht aus den drei Bs:
Beachtung
Potenzialentfaltung und Klarheit über die eigenen Bedürfnisse ist bei der Arbeit von Y2B immer der erste Schritt für die Etablierung von gesünderen Arbeitsstrukturen. Dabei ist es enorm wichtig, dass Unternehmen verstehen, dass Arbeitnehmende unterschiedliche Bedürfnisse haben. In Bezug auf Einsamkeit haben Geschlecht, Bildungsniveau, Lebensumstände und Alter nachweisliche Auswirkungen auf eine mögliche Gefährdung (Q.: Deutscher Einsamkeitsbarometer 2024).
Diese unterschiedlichen Bedürfnisse werden von Y2B im Dialog herausgearbeitet und auf Deckungsgleichheit mit den Arbeitsanforderungen überprüft werden. Nur wenn die Bedürfnisse der Mitarbeitenden Beachtung finden, kann ein vertrauensvolles Miteinander entstehen, das dem Gefühl von Einsamkeit am Arbeitsplatz entgegenwirken kann.
Bildung
Workshops, regelmäßige Kurse und Impulse helfen dabei erste Anzeichen für Einsamkeit besser erkennen zu können und Skills & Strategien dagegen in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Guck Dir gerne mal unsere Angebote dazu an oder schreib uns direkt an!
Beteiligung
Jede Strategie und einzelne Maßnahme leben in erster Linie davon, dass sie im Alltag umgesetzt werden. Das Sommerfest, bei dem über Kolleg*innen gelästert wird, die Montagsrunde, in der die Führungskraft lange Monologe hält, das Wellbeing Angebot, das aufgrund anderer Prioritäten immer wieder ausfallen muss oder das Feedback Gespräch, das zwischen Tür und Angel stattfindet, bieten weder Präventions- noch Bekämpfungspotenzial gegen Einsamkeit.
Regelmäßiger Austausch, bewusste Reflexion, wertschätzende Dialoge und kontinuierliche Anpassungen an die Bedürfnisse im Team sollten stattdessen die Grundlage für die Unternehmenskultur werden. Dann kann der Arbeitsplatz zur Lösung statt zur Ursache für Einsamkeit werden.
Allein statt einsam
Trotz jeglicher Tools und Strategien wird jede*r Einzelne früher oder später mal der Einsamkeit zum Opfer fallen. Ähnlich wie bei Hunger, Durst oder Müdigkeit, kann es allerdings auch mal ganz angenehm sein, weil Essen, Trinken, Schlaf oder in diesem Fall vertrauensvolle, soziale Interaktionen sich danach wie eine echte Erlösung anfühlen können. Durch den Verzicht wird der Bedarf erst so richtig bewusst, was eine wichtige Selbsterkenntnis sein kann. Darüber hinaus kann der vorhergegangene Verzicht ein Gefühl von Dankbarkeit zur Folge haben und somit einen wichtigen Creator für Glücksmomente werden.
Wichtig ist dabei auch zu verstehen, dass allein sein nicht zwangsläufig ein Gefühl von Einsamkeit hervorruft. Tatsächlich fördert das Wohlfühlen mit sich selbst und den eigenen Gedanken die Empathie Fähigkeit, ein gesundes Selbstbewusstsein und eine realistische Selbstwahrnehmung; alles wichtige Fähigkeiten, um soziale Kontakte zu knüpfen und auszubauen.
Wenn dennoch aus allein sein, sich einsam fühlen wird, können diese Tipps Abhilfe verschaffen:
Tipps gegen Einsamkeit bei der Arbeit
- Verbringe Arbeitspausen mit Kolleg*innen. Statt in großer Runde am Mittagstisch unterzugehen, verabrede Dich ganz bewusst mit einer Kollegin oder einem Kollegen mit dem/der ein echter, vertrauensvoller Dialog entstehen kann. Wenn Du aus dem Home Office heraus arbeitest, kann es auch ein Online Lunch sein.
- Halte Ausschau nach Foren, Netzwerken und/oder Communities, die sich in ähnlichen Arbeitsumfeldern bewegen. Der vertrauensvolle Austausch fällt meist leichter, wenn kein Konkurrenzgedanke aufkommen kann, dieser wird leider immer noch viel zu oft innerhalb von Unternehmen geschürt.
- Ein Bürohund oder andere Haustiere bei der Arbeit können nachweislich einen therapeutischen Effekt haben und stärken Deine mentale Gesundheit
- Ehrenamtliche Tätigkeit oder Mentoring Programme geben Dir das Gefühl gebraucht zu werden. Soziale Unterstützung ist nicht eindimensional und der Effekt des Gebens kann sogar stärker sein, als wenn Du von anderen unterstützt wirst.
- Wenn Du schon zu tief in der Einsamkeitsspirale drinsteckst, solltest Du Dich nicht davor scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einzelsessions, Gruppen oder manchmal auch schon erste Online Sprechstunden können Dir dabei helfen einen für Dich passenden Ausweg aus der Einsamkeit zu finden.
Quellen:
https://www.progressives-zentrum.org/unsere-jugend-staerken/
https://sites.insead.edu/facultyresearch/research/doc.cfm?did=71846
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Wie entwickeln wir ein „Career Wellbeing“ für unsere Mitarbeitenden?
In dieser Folge des ZEIT Talent Podcasts spricht Marcus Merheim mit Vanessa Hansch, Gründerin und CEO von Y2B – Your Balanced Workflow, über die Rolle von Gesundheit am Arbeitsplatz. Warum kann »Nudging« für eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur wichtig sein, und wie können sich Führungskräfte konkret verhalten, um ein »Career Wellbeing« für ihre Mitarbeitenden zu ermöglichen? Hört jetzt, wie eine gesündere Arbeitsweise als die Intuitivere im Unternehmen verankert werden kann.
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Wellbeing Washing schafft keine zukunftsfähigen Arbeitsplätze
Was Green, Pink und Rainbow Washing im PR sind, ist Wellbeing Washing im Employer Branding zu sein. Beim Wellbeing Washing sind sowohl bestehende als auch potenzielle MitarbeiterInnen die Zielgruppe und es geht darum diesen zu vermitteln, dass Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit eine Priorität für das Unternehmen darstellen. Einzelne Maßnahmen werden angeboten und oft wird die Verantwortung damit auf die MitarbeiterInnen abgewälzt. Offiziell soll die Selbstwirksamkeit verbessert werden und wer dann immer noch überlastet oder gar Burnout gefährdet ist, ist unterm Strich eben selbst schuld.
Im Folgenden blicken wir auf unsere Erfahrungen der letzten 7 Jahre zurück und bedienen uns an den über 100 Millionen MitarbeiterInnenbefragungen des Wirtschaftsinstituts Gallup, die in dem Buch „Wellbeing at Work“ zusammengetragen wurden. Dabei unterscheiden wir was aus unserer Sicht Wellbeing Washing ist und was echtes Wellbeing bei der Arbeit schaffen kann. Doch zunächst sollten wir erstmal den Begriff Wellbeing erläutern…
Was ist eigentlich Wellbeing?
Wellbeing besteht aus 5 Elementen:
Career Wellbeing: Spaß bei der täglichen Arbeit
Social Wellbeing: bedeutungsvolle Freundschaften im Leben
Financial Wellbeing: keine finanziellen Sorgen
Physical Wellbeing: Energie im Alltag
Community Wellbeing: Wohlgefühl im häuslichen Umfeld
In über 100 Jahren Forschung zu der Zufriedenheit von Menschen hat Gallup herausgefunden, dass von den 5 oben genannten Elementen Career Wellbeing den größten Einfluss auf das allgemeine Wellbeing hat. Wobei das größtmögliche Wellbeing gleichzusetzen ist mit dem bestmöglichen Leben, dass man/frau sich vorstellen kann.
Also mit anderen Worten, ein glückliches, zufriedenes Leben ist nur möglich, wenn wir Spaß bei der Arbeit haben und genau das sollte auch der Ausgangspunkt für Geschäftsleitung und HR sein.
Es gibt keine One-Fits-All Lösungen
Fragt doch mal eure Mitarbeitenden: „Habt ihr Spaß bei der Arbeit?“ Führungskräfte der alten Schule denken jetzt vielleicht, für Spaß bezahle ich hier doch keinen. Doch zum Glück wissen wir dank dem Psychologen Frederick Herzberg und seiner wissenschaftlichen Arbeit schon seit 1959, dass Geld zwar für Unzufriedenheit bei der Arbeit sorgen kann, jedoch als Motivator untauglich ist. Motivation ist deutlich komplexer und individueller und muss im direkten Austausch mit den Mitarbeitenden ermittelt werden. Ein Bestandteil der notwendigen Konversation sollte neben Karrierezielen und Werten, auch das Wellbeing bei der Arbeit sein, denn nur so kann man sicherstellen, dass mögliche Angebote auch bedarfsorientiert sind.
Mit anderen Worten: Meditationsraum, Tischkicker, Fitness App und Co sind nur dann eine sinnvolle Investition, wenn die Mitarbeitenden die Angebote auch wirklich nutzen. Viel zu oft überlegen sich Personaler und Geschäftsleitung derartige Angebote im stillen Kämmerlein oder Programme werden einfach standortübergreifend übergestülpt. Viel wichtiger wäre es allerdings die Maßnahmen in die Unternehmenskultur einzubinden und gesunde Routinen fest in den Arbeitsalltag zu integrieren, denn nur so kann das Wohlbefinden bei der Arbeit nachhaltig verbessert werden.
Y2B verfolgt einen Co-Creation Ansatz:
wir unterstützen unsere Ansprechpartner:innen bei der Bedarfsanalyse, geben proaktiv Input für die interne Kommunikation und passen unsere Angebote kontinuierlich an, so dass diese optimal an die Arbeitsbedingungen angepasst werden können.
Wellbeing Angebote sind kein Ersatz für Freizeit
In Bezug auf Fehltage sind psychische Erkrankungen nach Muskel-Skelett-Erkrankungen bereits auf Platz zwei (Quelle: Statista). Ein drastischer Anstieg dieser Erkrankungen war bereits vor der Pandemie zu verzeichnen, doch durch Home Office, Home Schooling und fehlende Freizeitangebote ist der Anstieg noch dramatischer geworden. ExpertInnen führen das primär auf die fehlende Trennung zwischen Berufs- und Privatleben zurück.
Das erklärt sicherlich auch warum die GenZ nicht nur die Generation ist, die besonders stark von diesen Erkrankungen betroffen ist, sondern auch die Generation ist, die besonders viel Wert auf Wellbeing bei Arbeitgebenden achtet.
Daher haben wir Ronja Ebeling zu dem Thema Wellbeing Washing befragt. Sie gehört selbst zur Gen Z und ist Autorin „Jung, besorgt, abhängig – eine Generation in der Krise“ und Podcasterin „Podcast Hungry Minds – eine Generation, die fordert“, zu dem Tag sagt sie:
„Unternehmen wollen keine Copy-Paste-Bewerbungen und gleichzeitig tun sie genau dasselbe bei der Ausschreibung offener Stellen. Das Schlimmste? Sie übernehmen Red Flags, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Dazu gehört auch das Stichwort „familiäres Umfeld“. Ein Unternehmen ist aber keine Ersatzfamilie, auch wenn ein gutes Miteinander natürlich wichtig ist. Gute Arbeitgeber:innen sollten aber in erster Linie eine klare Trennung von Berufs- und Privatleben ermöglichen und die Grundlage, freundschaftliche und familiäre Kontakte außerhalb des Jobs zu pflegen. Eine Familie im Büro? Nein, danke.“
Ein ernstgemeintes Wellbeing Angebot sollte also während der Arbeitszeit stattfinden und das sollte nicht nur so kommuniziert werden, sondern idealerweise auch durch Vorbilder vorgelebt werden. Denn immer wieder beobachten wir, dass Angebote zwar theoretisch existieren, Teilnehmende dann aber doch schief angeguckt werden, wenn sie diese tatsächlich nutzen. Daher ist es besonders wichtig, dass Chefs und Chefinnen auch mal am Yogakurs teilnehmen oder den Ruheraum nutzen, statt abends noch Emails zu schreiben oder die Mittagspause vorm Laptop zu verbringen.
Wellbeing kann man nicht übers Knie brechen
Ähnlich wie bei den oben bereits genannten Fokusthemen Nachhaltigkeit und Diversität ist auch Wellbeing ein Ziel, das KEINE Deadline haben sollte. Vielmehr sollte es ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur werden und dem Bestreben nach ständiger Verbesserung unterliegen.
Also Obacht vor Angeboten, die zu schnelle Erfolge versprechen und mit KPIs (Key Performance Indicator) nur so um sich schmeißen. Bei Kennzahlen zu Fluktuation, Krankheitstagen und Produktivität sind eine Vielzahl von Faktoren ausschlaggebend, diese kann und sollte man nicht auf eine einzelne oder mehrere Wellbeing Maßnahmen reduzieren.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass bei den meisten Unternehmen eine Kombination aus gewichtigem Impuls und regelmäßigem Alltagstransfer am besten funktioniert. Ein solcher Impuls kann beispielsweise eine Keynote, eine Workshop Serie oder ein Event sein. Ein regelmäßiges Angebot sollte idealerweise mindestens wöchentlich stattfinden und möglichst viele Mitarbeitende erreichen. Das regelmäßige Angebot sollte zudem möglichst niedrigschwellig sein, so dass die Teilnehmenden einzelne Übungen bedarfsorientiert in ihren Alltag integrieren können. Wie kurz und simpel das sein kann zeigt Y2B Trainerin Jennifer Mustermann in diesem Video Nackenübung:
Erst nach einigen Jahren (!) konsequenter Praxis (alleine und in Teams) verändert sich wirklich das Mindset der Teilnehmenden. Die Angebote werden so zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur und wirken sich dann auch nachweislich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -loyalität aus.
DON’T fake it till you make it
Arbeitgebende und Mitarbeitende sollten sich gemeinsam auf eine Reise für mehr Wohlbefinden bei der Arbeit geben. Diese Reise sollte von Vertrauen und einer wachstumsorientierten Lernkultur geprägt sein. Wellbeing Angebote, die nur gut auf der Website oder in Stellenausschreibungen aussehen, werden Unternehmen nicht dabei helfen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, innere Kündigungen und hohe Fehlzeiten in den Griff zu kriegen. Und Unternehmen, die sich auf Konferenzen und Social Media für vermeidlichen Wellbeing Fokus feiern, während die Mitarbeitenden darüber nur mit den Augen rollen können, werden hoffentlich bald feststellen, dass die erwünschte Transformation nicht an der Ausrichtung, sondern an der fehlenden Konsequenz in der Umsetzung scheitert.
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Wellbeing bei der Arbeit?
Gesundheit als Unternehmensaufgabe – für mehr Erfolg, Innovation und glückliche Teams
Überall sprechen wir von der „neuen Arbeitswelt“ – dabei haben wir oft flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, coole Office Spaces und diverse Teams im Kopf. Und das ist super. Trotzdem vergessen wir darüber manchmal die Basis, die wir brauchen, um überhaupt unsere Arbeit auszuführen: unsere Gesundheit.
„Ist das nicht Privatsache?“, mögen sich jetzt manche Menschen fragen. Nicht ganz, schließlich verbringen viele von uns jeden Tag gute acht Stunden bei der Arbeit, egal ob im Homeoffice, im Büro, in Ämtern oder Produktionsstätten. Die Voraussetzungen sind überall und von Tag zu Tag anders, unseren Körper und Geist bringen wir aber immer mit: ins nächste Meeting, ins Gespräch mit Kund*innen und zum Dinner oder auf die Couch nach Feierabend. Nicht selten klagen Menschen regelmäßig über Rückenschmerzen, Kopfweh, Augenprobleme, ständige Müdigkeit oder Verdauungsprobleme. Und nein, das ist nicht der „Normalzustand“, auch wenn so viele von uns betroffen sind. Umso wichtiger, etwas zu verändern!
Wir können Gesundheit und Arbeit nicht trennen, ebenso wenig wie wir unser mentales und physisches Wohlbefinden voneinander lösen können. Sollten sich also Unternehmen um ein moderneres, vielseitiges Gesundheitsmanagement für die Mitarbeitenden kümmern? Ja! Und das hat mehrere Gründe:
Weniger Kranktage
Gut fünfzehn Tage war jede*r Arbeitnehmende in 2023 offiziell krank (+4 seit 2021) – in der Realität wissen wir, dass viele Menschen jedoch auch hustend und schniefend vor dem Computer sitzen, dabei aber meist wenig produktiv sind und die Krankheit sich ohne Pause länger hinzieht. Auch bei mentaler Überbelastung und selbst bei Burnout-Symptomen melden sich viele noch nicht krank – bis zum kompletten Zusammenbruch, der eine lange Genesung nach sich zieht. Vor allem psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren zugenommen: Depressionen und Angststörungen sind in Deutschland um 17% gestiegen, besonders jüngere Menschen sind betroffen – also genau die, auf denen die Arbeitslast der Zukunft liegt.
Und während es auf den einen Seite wichtig ist, Krankmeldungen zu enttabuisieren, so wäre es doch noch besser, wenn Menschen weniger krank werden, oder? Gerade in Bezug auf Rückenprobleme, Stressmanagement und mentaler Belastung können Unternehmen proaktiv eingreifen und zur Vorsorge beitragen. Langfristig spart das bares Geld, weil die Mitarbeitenden einfach weniger krank sind.
Mehr Innovation und Eigeninitiative
Gesunde Mitarbeitende machen Organisationen erfolgreicher. Wer sich wohl und gesund fühlt, ist kreativer, innovativer, ergreift viel häufiger die Eigeninitiative und geht gern über die eigenen Grenzen hinaus, statt nur lethargisch im 8-5-Uhr-Modus festzuhängen.
Und diese Motivation steckt an: Gesundheitsmanagement kann also das Arbeitsklima für ganze Teams verbessern und hat damit direkten Einfluss auf die Firmenkultur. Gemeinsame Achtsamkeits-Übungen im Team stärken nicht nur die Einzelnen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl.
Employer Branding
Wir leben in Zeiten, in denen in vielen Branchen Fachkräftemangel und damit ein großes Werben um Talente an der Tagesordnung ist. Doch gerade die Generation Z lässt sich nicht mehr nur mit einem guten Gehalt umschmeicheln. Laut der Studie „Junge Deutsche“ von 2019 ist Gesundheit der wichtigste Wert für Gen Y und Z – hier liegt großes Potenzial für Unternehmen, in ihrem Employer Branding die richtigen Weichen zu stellen.
Menschen wollen gezielt etwas für ihre Gesundheit tun – durch die Pandemie wurde das Bewusstsein noch geschärft – und sie erwarten in Zeiten von New-Work-Konzepten, dass der Arbeitgeber sie dabei unterstützt. Denn Arbeitszeit ist Lebenszeit: Warum also nicht Programme anbieten, bei denen die Mittagspause (oder noch besser die Arbeitszeit) dafür genutzt werden kann, die mentale und körperliche Gesundheit zu fördern.
Betriebliche Gesundheitsvorsorge – Schritt für Schritt
Was also können Unternehmen jetzt tun, um ein Angebot zu schaffen, das inklusiv, niedrigschwellig und trotzdem wirkungsvoll und spannend für die Mitarbeitenden ist? Vor allem regelmäßige Gesundheitskurse, die abwechslungsreich sind und Spaß machen, tragen dazu bei, dass Mitarbeitende aktiv werden – und es auch bleiben. Darauf gilt es bei der Auswahl zu achten:
Online UND remote anbieten:
Ein Hybrid-Angebot oder ein Mix aus Online- und Vor-Ort-Kursen macht absolut Sinn, denn die Arbeitswelt wird immer flexibler und mehr Menschen arbeiten im Homeoffice. Um eine Regelmäßigkeit garantieren zu können (die für eine nachhaltige Wirkung wichtig ist) braucht es darum Programme, die auch online stattfinden. Für Bindung, Gruppengefühl und Verbindlichkeit sind aber ebenso Präsenzangebote notwendig. Außerdem sollten Unternehmen darauf achten, Formate zu etablieren, die sich gut (und regelmäßig) in den Arbeitsalltag einbringen lassen: nicht zu lang, praxisnah, zugänglich in Tonalität und Sprache und gut umsetzbar (etwa in Sachen Räumlichkeiten und Equipment). Sprich: Die Zielgruppe für Gesundheitskurse sollte immer im Auge behalten und gern vorab zu den Bedürfnissen befragt werden.
Praxisnahe Übungen
Gesundheit ist ein komplexes Thema: Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen. Dementsprechend eigenen sich niedrigschwellige Programme, die nicht abschrecken (etwa durch die Voraussetzung von hoher Sportlichkeit) und dessen Elemente einfach umsetzbar sind, auch wenn remote unterrichtet wird. Alle Übungen sollten einfach umzusetzen sein und schnell eine positive Wirkung zeigen, damit die Motivation angekurbelt wird und Mitarbeitende vielleicht sogar in ihrem Team von persönlichen Erfolgen berichten.
Körper UND Geist trainieren
Gerade für Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten, ist regelmäßige Bewegung im Arbeitsalltag wichtig, um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen. Im besten Fall sind die Übungen aber so unkompliziert, dass sie sogar ohne Sportzeug und auch für Menschen, die nicht regelmäßig Sport treiben (oder körperliche Einschränkungen haben), gut auszuführen sind. Darüber hinaus wird es immer wichtiger, der mentalen Gesundheit genügend Aufmerksamkeit zu schenken – etwa durch kurze Meditationen, Atemübungen und Hilfestellungen für den Alltag. Gesundheitsprogramme, die Training von Körper und Geist verbinden, haben langfristige und ganzheitliche Wirkung und unterstützen die Mitarbeitenden in unterschiedlichsten Situationen im Alltag.
Unterstützung holen
Niemand erwartet von Unternehmen oder HR-Abteilungen Gesundheitsprogramme selber umzusetzen – sie sollten lediglich mit gutem Beispiel voran gehen. Gerade Führungskräfte, die einen gesunden Lifestyle im Arbeitskontext vorleben, haben großen Einfluss auf ihre Teams. Erst recht, wenn sie gesunde Routinen – wie einen bewussten Check-in zu Beginn eines Meetings – etablieren, können sich ganze Organisationskulturen verändern. Doch auch Chef*innen brauchen dafür Unterstützung, da häufig die Expertise (noch) fehlt. Kurse wie von Y2B helfen Unternehmen dabei, ihren Mitarbeitenden mehr Bewusstsein für die eigene Gesundheit, Achtsamkeit und neue Routinen mit auf den Weg zu geben – eine Investition in gesunde Menschen innerhalb der eigenen Organisation.